Weiterbildung unseres Teams

Die Tierarztpraxis ist für jeden Hund erst mal eine Herausforderung. Es riecht seltsam, Hund merkt sofort, dass er/sie im Mittelpunkt steht und vielleicht gab es auch schon mal eine schlechte Erfahrung in einer Praxis.
Seit Jahren arbeiten wir an unserem Konzept, unseren Patientinnen und Patienten den nötigen Aufenthalt und die Behandlungen so angenehm wie möglich zu gestalten. Neben der Gestaltung der Räumlichkeiten und der Termine, gehört hier selbstverständlich auch das Eingehen auf individuelle Eigenschaften der Tiere dazu.
Um unsere Einschätzungsfähigkeit und unser Wissen zu schulen, hat unser Team am 15. Mai einen Workshop zusammen mit der Hundeschule Hundebuntewelt aus Dorf-Güll abgehalten.

Es ging unter anderem darum, die eigene Körpersprache bewusster wahrzunehmen und kontrollieren zu können. Denn Hunde kommunizieren darüber deutlich mehr als wir Menschen, allerdings können wir unbewusst so auch den Hunden etwas vermitteln, das wir vielleicht gar nicht ausstrahlen wollen. Dazu haben wir im Team Übungen gemacht, um uns zu sensibilisieren, wie wir selbst uns fühlen, wenn wir über unsere Körper kommunizieren, ohne verbale Sprache einzusetzen und Grenzen aufzeigen zu können. Damit konnten wir uns selbst vor Augen halten, wie uns Hunde über unsere Körpersprache wahrnehmen und wie wir verdeutlichen können, was wir von den Hunden möchten.

Das Ganze wurde dann an verschiedenen Hundetypen getestet. Denn es gibt verschiedene Reaktionen auf die Situation bei uns in der Praxis. Es gibt unsichere Hunde, die auf dem Behandlungstisch erstarren, andere versuchen uns zu beschwichtigen und wieder andere gehen in eine Angstaggression. Es ist also für uns sehr wichtig zu erkennen, mit welcher Art von Hund wir es zu tun haben und wie wir am besten damit umgehen können.

Das allgemeine Vorgehen mit den Tieren ist dabei von großer Bedeutung. Ob wir einen Hund direkt untersuchen, um ihn möglichst schnell wieder vom Tisch setzen zu können oder ob ein Hund eine längere Akklimatisierung mit der Situation benötigt, müssen wir dem Tier angepasst entscheiden.

Durch unsere tägliche Arbeit mit Hunden haben wir natürlich schon viele verschiedene Charaktere mit ganz unterschiedlichen Erfahrungswerten beim Tierarzt oder mit Menschen im Allgemeinen kennengelernt. Außerdem passen wir die Termine den Tieren an, sodass wir uns zum Beispiel bei den Welpen, die noch keine Erfahrung haben mit Tierarztbesuchen, uns sehr viel Zeit nehmen, damit der Besuch bei uns mit etwas Positivem verknüpft wird.

Die verschiedenen Fälle der Hundetypen mit den Hundetrainerinnen durchzugehen, war dennoch sehr hilfreich.

Auch die eigene Körpersprache mit kleinsten Signalen zu reflektieren, um sie verfeinern zu können, war sinnvoll für uns alle. Denn manchmal sollten wir Menschen im Allgemeinen mehr auf unsere unbewusste Körpersprache achten, damit wir unsere Gesprächsinhalte verdeutlichen können und nicht gegensätzlich kommunizieren zwischen dem was wir zu vermitteln versuchen und unserer Körpersprache.

Vielen, vielen Dank an Uta Klesse und Pia Groß von der Hundebuntewelt in Dorf-Güll und ihre Hunde für die lehrreichen Stunden!