Wir legen in unserer Praxis großen Wert auf Früherkennung und darauf aufzuklären, welche Optionen Sie als Besitzer und Besitzerinnen haben. Um Veränderungen möglichst früh zu bemerken und darauf reagieren zu können, empfehlen wir Ihnen als folgendes.
Als erstes zählen mindestens jährliche klinische Untersuchungen dazu. Dabei schauen wir Ihren Hund von Kopf bis Fuß an, von dem Pflegezustand (der durchaus Hinweis auf den gesundheitlichen Zustand des Hundes gibt) über den Bodyconditionscore zusätzlich mit dem Gewicht, ob irgendwelche Umfangsvermehrungen vorhanden sind oder andere Auffälligkeiten. Da wir das Gewicht Ihres Tieres bei jedem Besuch notieren, kann dabei eine Kurve zeigen, ob der Hund beispielsweise stetig immer ein bisschen ab oder zu nimmt (was bei einem unveränderten Essverhalten bereits Zeichen einer vorliegenden Krankheit wie der Hypothyreose sein kann).
Bei dem Check führen wir auch eingehende Untersuchungen, zum Beispiel der Zähne, durch. Wie schnell die Tiere Zahnstein bilden ist zwar individuell, aber die Menge ist im Alter zunehmend, wenn keine professionelle Zahnbehandlung stattgefunden hat oder Zuhause geputzt wird. Auch andere Zahnprobleme nehmen im Alter häufig zu. Weitere eingehende Untersuchungen sind das Abhören des Herzens und der Lunge, das Abtasten der Lymphknoten und des Bauches.
Tieren, die eine Dauertherapie erhalten wie beispielsweise Schmerzmittel oder Herzmedikamenten, ist eine solche Untersuchung halbjährlich notwendig.
Neben der klinischen Untersuchung zählt zur Früherkennung auch eine Blutuntersuchung. Meist leiten wir ein geriatrisches Blutprofil ein. Es enthält die wichtigsten Organparameter, Blutzuckerwerte und ein Differentialblutbild. Damit können unter anderem Krankheiten wie eine Niereninsuffizienz oder eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt werden. Je früher eine Krankheit festgestellt wird, desto erfolgreicher ist die Therapie in der Regel und desto besser die Lebensqualität.
Die dritte wichtige Untersuchung ist ein Ultraschall des Bauchraums. Dabei schauen wir uns die wichtigen Bauchorgane wie die Harnblase, die Eierstöcke mit der Gebärmutter bzw. der Prostata, die beiden Nieren und Nebennieren, die Leber, Därme, Bauchspeicheldrüse und insbesondere die Milz an. Die Milz ist ein Organ, für das es keine speziellen Blutparameter gibt, weshalb sie zur Beurteilung im Ultraschall angeschaut werden muss. Hunde neigen besonders im Alter zu tumorösen Veränderungen der Milz. Symptome sind den Hunden von außen nicht anzumerken, außer wenn ein Tumor der Milz platzt, da das Allgemeinbefinden des Hundes dann plötzlich sehr schlecht ist. Wenn eine Veränderung aber im Zuge der Vorsorge entdeckt wird, kann die Milz meist operativ entfernt werden, ohne dass der Hund danach noch Beschwerden zeigt.
Diese Untersuchungen können im Zuge des jährlichen Checks durchgeführt werden, unabhängig davon, ob der Hund noch geimpft wird oder nicht. Allerdings muss das Tier für eine Ultraschalluntersuchung nüchtern sein und wir benötigen deutlich mehr Zeit als für eine Impfung, daher muss dies in die Terminplanung mit einbezogen werden.
Wenn Sie Fragen haben, was wir für Ihr Tier empfehlen, können Sie gerne mit unserer Praxis Kontakt aufnehmen.