Liebe Kaninchenhalterinnen, liebe Kaninchenhalter,
seit einiger Zeit macht uns eine altbekannte Erkrankung neue Sorgen.
Seit Jahrzehnten empfehlen wir nun unsere Hauskaninchen gegen die zwei häufig vorkommenden
Erkrankungen, die Myxomatose und die Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD oder auch Chinaseuche)
impfen zu lassen. So konnten wir viele Kaninchen vor diesen beiden Viruserkrankungen schützen.
In den vergangenen Monaten allerdings hat sich das RHD-Virus verändert und ist dadurch zu einer sehr
viel aggressiveren Variante mit einer tödlich verlaufenden Erkrankung geworden. Dieses neue Virus trägt
den Namen RHDV-2 und die Kaninchen sind durch unsere herkömmlichen Impfstoffe vor dieser neuen
Variante der Chinaseuche nicht geschützt.
Aktuelle Daten belegen, dass sich die Erkrankung jetzt über das gesamte Bundesgebiet ausgebreitet hat.
Die Übertragung des Virus erfolgt in erster Linie durch direkten Kontakt von Tier zu Tier. Eine große Rolle
spielt aber auch der indirekte Kontakt über sogenannte Vektoren wie Futter, Transportkäfige, Personen und
Insekten etc. (Quelle: StIKo Vet am FLI).
Nach der Infektion mit dem RHD-Virus-2 stellen Kaninchen zuerst das Fressen ein, bekommen hohes
Fieber und Atemnot. Teilweise bluten sie aus den Körperöffnungen und versterben sehr rasch (Quelle: bpt –
Initiative s.m.i.l.e.). Eine Therapie oder gar Heilung kommt in der Regel zu spät und ist zudem aussichtslos.
Nicht geimpfte Kaninchen sterben nahezu zu 100% nach kurzer schwerer Krankheit.
Die herkömmlichen Impfstoffe schützen Kaninchen vor der neuen Variante der Erkrankung nicht, ein neuer
Impfstoff wird voraussichtlich ab August erhältlich sein.
Wir halten Sie hier auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen. Für weitere Informationen wenden Sie sich
schriftlich oder telefonisch an unser Praxisteam.
Weitere Infos finden Sie unter
– bei der Kaninchenberatung e.V. (https://www.kaninchenberatung.de/)
– beim Friedrich-Loeffler-Institut (https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00022696)