Pyometra der Hündin

Eine Pyometra ist eine Gebärmuttervereiterung.

Daher sind unkastrierte Hündinnen betroffen, während kastrierte Hündinnen sie logischerweise nicht bekommen können (auch, wenn nur die Eierstöcke entnommen wurden, denn die Gebärmutter bildet sich dann in der Regel zurück und wird sehr klein).

Die Pyometra kann in den Wochen nach einer Läufigkeit auftreten und etwa jede vierte bis fünfte unkastrierte Hündin bekommt sie statistisch in ihrem Leben. In diesem Fall bleiben nicht so viele Optionen, da es zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen kann. Die Kastration stellt die sicherste Variante dar, während die Behandlung häufig zu Rezidiven (das heißt dem Wiederkehren) nach der nächsten Läufigkeit führt.

Um die Symptome frühestmöglich zu erkennen, sollten Sie als Besitzer 2 bis 8 Wochen nach der Läufigkeit ein besonderes Augenmerk auf das Trinkverhalten und den Urinabsatz Ihrer Hündin legen. Wenn sie mehr trinkt als sonst, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, um die Gebärmutter mit einem Ultraschallgerät untersuchen zu lassen. Auch Erbrechen, Durchfall, Inappetenz, Fieber und Bauchschmerzen können Anzeichen einer Pyometra sein.

Generell ist es extrem wichtig, die Läufigkeit im Auge zu behalten und sich die Zyklen der Hündin aufzuschreiben, um eine Unregelmäßigkeit oder Veränderung dieser wahrnehmen zu können. Damit können Anzeichen eines Problems schneller erkannt und gegengesteuert werden.

Durch die Eiteransammlung wird das Allgemeinbefinden gestört und durch die Bakterien können Toxine (Gifte) gebildet werden, die zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen können. Deshalb kann eine unbehandelte Pyometra mit dem Tod der Hündin enden und je früher die Gebärmutter von einem Tierarzt untersucht werden kann, desto besser sind die Chancen eines erfolgreiche Therapie. Denn wenn der Kreislauf noch stabil ist, ist auch eine Operation weniger riskant, sollte das die Therapie der Wahl sein.

Alleine durch das regelmäßige Sensibilisieren von Ihnen – den Besitzer/innen einer Hündin, haben wir festgestellt, dass uns die Tiere früher vorgestellt werden, wenn sie ein Problem haben und daher können wir einen stabileren Hund behandeln oder operieren. Dadurch wird das Komplikationsrisiko deutlich gesenkt.

Generell wird bei der Pyometra zwischen zwei Formen unterschieden: in eine offene und eine geschlossene Form. Bei der offenen Form kann das eitrig-blutige Sekret aus der Gebärmutter vaginal abfließen, während bei der geschlossenen Form durch den geschlossenen Muttermund kein Sekret abfließen kann. Auch wenn das übelriechende Sekret abfließen kann, wird es nicht immer bemerkt, da die Hündinnen sich in der Regel häufiger putzen als sonst. Auf vermehrtes Lecken sollten Sie daher auch achten.

Neben der Kastration gibt es zwar eine Möglichkeit mit Hormonpräparaten, Antibiotika und Entzündungshemmer zu behandeln, allerdings sollte man wissen, dass es häufig zum Wiederkehren der Erkrankung führen kann und man die Gesamtumstände betrachten muss, ob eine solche Therapie überhaupt sinnvoll ist. Die (Not-)Operation der Kastration stellt so also die sicherste Variante dar, die Erkrankung zu therapieren. Sie sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden. Je nach Zustand der Hündin muss vor einer Operation aber vorher der Kreislauf stabilisiert werden, da eine Narkose andernfalls zu riskant wäre.

Generell können wir Ihnen daher raten, besonders Acht auf die Läufigkeit und die Zeit danach zu geben, um Veränderungen frühzeitig erkennen zu können. Im Zweifelsfall ist es immer besser einen Tierarzt oder eine Tierärztin zu Rate zu ziehen, um mögliche schwerwiegende Probleme ausschließen zu können.