Prostatahyperplasie des Rüden

Bei unkastrierten Rüden, besonders mit zunehmendem Alter, kommt die benigne Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrößerung) relativ häufig vor.

Die Prostata (Vorsteherdrüse) gehört zum männlichen Geschlechtsapparat, dient unter anderem der Produktion von Spermaflüssigkeit und ist daher stark von dem Geschlechtshormon (Testosteron) abhängig. Im Alter kann es zum Ungleichgewicht kommen, das zu einer Vergrößerung führt.

Symptome können Probleme beim Kotabsatz und/oder der Verlust von blutigem Sekret oder auch blutigem Urin sein. Beim Absetzen von Kot pressen die Rüden häufig länger als sonst, hocken sich manchmal vergeblich hin oder der Kot ist plattgedrückt. Das kommt daher, dass die vergrößerte Prostata das Rektum (den Enddarm) komprimiert. Auch die Harnblase kann im fortgeschrittenen Zustand verdrängt werden, die außerdem häufiger Infektionen aufweist. Es können auch unspezifische Symptome dazu kommen wie Fieber, Bauchschmerzen oder ein verändertes Gangbild (z.B. breitbeinigeres Gehen).

Zur Diagnostik kann der Tierarzt oder die Tierärztin rektal die Prostata (bei physiologischer Größe nur mit den Fingerspitzen) palpieren, dies tut bei gutartigen Veränderungen im Regelfall nicht weh.

Das bildgebende Verfahren mithilfe des Ultraschalls ist allerdings deutlich eindeutiger. Dabei kann die Struktur des Gewebes beurteilt werden, gegebenenfalls Zysten erkannt und die Größe der Prostata ausgemessen werden. Auch auf Röntgenbildern ist die Lage- und Größenveränderung der Prostata sichtbar.

Wenn der Urin blutig ist oder der Hund Urin verliert, sollte außerdem eine Urinuntersuchung durchgeführt werden. Dabei kann erkannt werden, ob zusätzliche Probleme vorhanden sind, die behoben werden müssen.

Als Therapie kann ein Medikament gegeben werden, wodurch die Prostata zeitweise klein wird. Sollte die Hyperplasie wiederkehren, kann auch die Kastration in Erwägung gezogen werden.

Auch die Prostata kann maligne (bösartige) Veränderungen in Form von Tumoren aufweisen. Nachgewiesen werden kann dies durch eine Untersuchung der Zellen (die z.B. durch eine Feinnadelaspiration gewonnen werden können). Auch eine Gewichtsabnahme und Schmerzhaftigkeit können Hinweise für eine bösartige Veränderung sein, tatsächlich tritt die gutartige Hyperplasie aber insgesamt viel häufiger auf. Bei kastrierten Rüden kommt die gutartige Vergrößerung nicht häufig vor, da bei ihnen die Hormone keine Rolle mehr spielen.

Generell sollte bei Rüden auf den Kotabsatz ein besonderes Augenmerk gelegt werden (wie bei den Hündinnen auf die Läufigkeit), um Probleme frühzeitig zu erkennen. Wenn Symptome auftreten, sollte ein Tierarztbesuch folgen.

Kater haben übrigens generell fast keine Probleme mit der Prostata.