Parvovirose

Bei der Parvovirose handelt es sich um eine Viruserkrankung, die bei ungeimpften und besonders bei jungen Hunden bis sechs Monaten häufig zum Tod führt. Sie gehört zu einer der drei Core-Impfungen, das heißt jeder Hund sollte der StiKo Vet nach einen durchgehenden Impfschutz haben. Genau wie bei der Staupe muss nach der Grundimmunisierung alle drei Jahre eine Auffrischung der Impfung stattfinden.

Eine Infektion erfolgt über den Kot, also über verunreinigtes Futter, das Putzen des Fells, wenn es in Kontakt mit infektiösem Kot kam und verunreinigte Plätze wie Körbchen, Decken und Teppiche, wobei an diesen Stellen dann eine orale Aufnahme des Virus stattfindet. Eine direkte Übertragung (Nase an Nase) ist bei der Parvovirose nicht der Regelfall.

Wenn es zu einer Infektion kommt, befällt das Virus nach dem Eindringen in den Körper anfänglich die Lymphknoten des Rachenraums und verbreitet sich von dort aus auf den  Darm und anschließend auf den ganzen Körper aus. Es dauert 4 – 7 Tage bis der Hund plötzlich, stark und anhaltendes Erbrechen zeigt. Allerdings beginnt die Virusausscheidung bereits sobald das Virus im Dünndarm angelangt ist, was etwa ab dem vierten Tag der Fall ist. Auch wenn das Tier noch keine Symptome zeigt, ist der Kot ab diesem Zeitpunkt bereits infektiös.

Anschließend kommt wässriger, meist blutiger Durchfall zum Erbrechen dazu. Durch diese Kombination verliert der Körper sehr viel Wasser und eine sogenannte Dehydration entsteht. Außerdem ist der Thermoregulation gestört, das heißt der Hund kann bis 41,5°C Fieber zeigen oder in eine Untertemperatur verfallen.

Außerdem greift das Virus das Knochenmark an, weshalb es dem Körper an weißen und roten Blutkörperchen sowie Blutplättchen mangelt, wodurch wiederum das Immunsystem noch zusätzlich geschwächt wird. So können weitere Krankheitserreger den Körper angreifen. Da es keine virusspezifische Therapiemöglichkeit gibt, ist es sehr wichtig einen betroffenen Hund zu isolieren und die Hygiene zu wahren. Insbesondere, weil das Virus so gefährlich ist. Für die infizierten Hunde ist eine Infusion wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt wieder aufrechtzuerhalten, der durch das Erbrechen und den Durchfall aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Schwere der Erkrankung führt trotz intensiver Therapie fast immer zum Tod der Tiere.

Während der Coronapandemie kam es zu einer sprunghaft angestiegenen Nachfrage von Welpen. Unseriöse Vermehrer haben die erhöhte Nachfrage ausgenutzt aber auch der schnelle Wunsch nach einem Welpen führten zum unkritischen Kauf oftmals infizierter Welpen. Die Parvovirose hat so in den Jahren 2020 und 2021 ein traurigen Höhepunkt erlangt. Um dieser Krankheit vorzubeugen sollten Sie darauf achten, dass die Elterntiere sowie die Welpen geimpft sind, aus einem hygienischen Haushalt stammen und die Jungen nicht zu früh abgegeben werden.