Mastzelltumore

Mastzelltumore sind eine der am häufigsten vorkommenden Tumorarten bei Hunden. Sie bestehen aus entarteten Mastzellen. Die Mastzellen stammen von speziellen Vorläuferzellen im Knochenmark ab, werden ins Blut freigesetzt und siedeln sich an bestimmten Körperstellen an. Sie können Botenstoffe zur „Kommunikation“, Heparin, Histamin und Enzyme enthalten. Daher unterstützen die Zellen bei Abwehrreaktionen durch das Immunsystem und auch bei allergischen und entzündlichen Reaktionen.

 

Die Haut ist als Organ besonders häufig vom Mastzelltumor betroffen, innere Organe oder eine generalisierte Form sind deutlich seltener, können aber auch vorkommen.

Vor allem Boxer sind vermehrt betroffen, aber auch Französische Bulldoggen, Retriever und Sennenhund haben eine Rasseprädisposition.

Mastzelltumore können sehr unterschiedlich aussehen. Sie können ein von einem knotigen bis eher weichem, über haarloses oder haariges Aussehen haben. Außerdem können sie als Umfangsvermehrungen eher knotig, aber auch als offene nässende Wunden in Erscheinung treten.

 

Generell ist es nicht möglich vom reinen Aussehen der Umfangsvermehrung auf die Art der Zellen zu schließen, weshalb eine zytologische oder histologische Untersuchung immer ratsam ist. Diese kann entweder durch ein Feinnadelaspirat, dabei werden Zellen mithilfe einer Kanüle und Spritze entnommen, oder eine Probenentnahme, beispielsweise durch eine Stanze, erfolgen. Diese werden unter dem Mikroskop untersucht, wobei wir auch viele zytologische Untersuchungen in ein externes Labor schicken und auch alle histopathologischen Untersuchungen (Stanzen oder ganz entnommene Tumore) werden von einem externen Pathologen durchgeführt.

 

Mastzelltumore treten meistens nur an einer Körperstelle des Hundes auf, es können aber in wenigen Fällen auch mehrere Mastzelltumore gleichzeitig auftreten. Prinzipiell kann diese Art Tumor auch alle Körperregionen betreffen, am häufigsten jedoch die Gliedmaße, den Rumpf und den Kopf. Das Alter der Hunde spielt keine Rolle, Mastzelltumore sind sowohl bei jungen, adulten und älteren Tieren zu finden.

 

Je nach Substanz, die sich in den Vesikeln der Mastzellen befindet, kann es bei der Freisetzung auch zu lokalen oder systemischen Reaktionen kommen, beispielsweise in Form von Juckreiz, Entzündungen, aber auch Blutungsneigungen oder Störungen bei der Wundheilung.

Die Tumore werden in drei Grade unterteilt. Beim ersten Grad sind die Tumore gering invasiv und metastasieren selten, sodass durch die operative Entfernung das Tier meist geheilt ist. Der zweite Grad ist schwer abzuschätzen, da er sehr unterschiedlich ausfallen kann. Durch weitere spezifische Tests kann die Aggressivität besser eingeschätzt werden. Der dritte Grad zeichnet sich durch ein besonders aggressives Wachstum aus und diese Tumore metastasieren schnell.

 

Neben der Gradeinordnung des Mastzelltumors ist auch die Beurteilung der umliegenden Lymphknoten, die Größe und Verschieblichkeit des primär aufgetretenen Tumors und Symptome des gesamten Organismus zu beurteilen. Alle Formen des Aussehens können sehr schnell wachsen oder relativ klein und unverändert bleiben. Dennoch können alle Mastzelltumore über die Lymphbahnen besonders in die Leber, die Milz und in das Knochenmark metastasieren.

Je nach Befund können weitere Untersuchungen wie Blut- Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen zum Einschätzen der individuellen Lage sinnvoll sein.

 

Generell ist die möglichst frühe operative Entfernung des Tumors wichtig, je nach Grad des Tumors kann auch eine Bestrahlung sinnvoll sein, beim dritten Grad kann auch über eine Chemotherapie gesprochen werden. Hierbei arbeiten wir eng mit den onkologischen Abteilungen der umliegenden Kliniken zusammen, um den optimalen Behandlungsplan zu finden.