Die Leptospirose ist eine bakterielle Erkrankung, deren Impfung sehr wichtig ist und zwar nicht nur für unsere Hunde, sondern auch für uns Menschen in ihrer Umgebung. Denn als Zoonose ist sie von Hunden auch auf Menschen übertragbar und macht auch uns krank. Diese Krankheit kann einen tödlichen Verlauf, sowohl für Mensch als auch Tier nehmen.
Da es verschiedene Leptospiren gibt, sollte man darauf achten, dass der Hund immer einen aktuellen L4 Impfschutz hat, denn dieser schützt vor vier Stämmen der Leptospiren, wogegen die älteren L3 Impfstoffe nur gegen drei Leptospiren-Stämme helfen.
Nach der Grundimmunisierung muss L4 jährlich geimpft werden, wenn aber eine Pause von 18 Monaten zwischen den Impfungen liegt, muss der Impfstoff zweimal im Abstand von drei bis vier Wochen verabreicht werden. Die zweite Impfung dient als Booster, da eine einmalige Impfung keinen ausreichenden Schutz bieten würde.
Die Bakterien werden über den Urin von Mäusen, Igeln, Ratten und infizierten Hunden übertragen, der dann in Gewässer gelangt und ist daher als „Pfützen-Krankheit“ bekannt. Wenn Hunde aus stehenden Gewässern trinken oder darin baden, werden die Bakterien über die Schleimhäute oder Hautverletzungen aufgenommen.
Prinzipiell können Hunde aller Altersklassen Leptospirose bekommen, allerdings ist das Risiko für schwere Erkrankungsverläufe bei jungen und ungeimpften Hunden deutlich erhöht.
Anfängliche Symptome sind Fieber, Abgeschlagenheit, Inappetenz, Erbrechen und Durchfall. Dazu kommen später eine erhöhte Wasseraufnahme und Urinabsatz (der häufig blutig ist), Muskelschmerzen oder -steifheit, Blutungen der Haut und Schleimhäute, die auch entfärbt oder gelblich sein können und Probleme des Atemtrakts (Atemnot oder Husten). Diese Symptome werden durch Nieren-, Leber-, Gefäß- und Atemtraktsschädigungen verursacht.
Es kann daher zu einem akuten oder chronischen Nieren- und Leberversagen, starken Lungenblutungen und Gerinnungsstörungen kommen.
Da der Erreger ein Bakterium ist, kann man zur Therapie Antibiotika einsetzen. Sind aber bereits die Organe geschädigt worden ist ein Klinikaufenthalt mit weiteren Maßnahmen wie Infusionen, Bluttransfusionen, Dialysebehandlung, Sauerstoffzufuhr und weiteren Medikamenten notwendig, wobei selbst bei einer frühzeitigen Therapie und intensivmedizinischer Betreuung die Prognose nur bei etwa 50% liegt. Und auch bei einer überstandenen Krankheit können Nieren- und Leberschäden dauerhaft zurückbleiben.
Dabei ist die Prognose je nach Impfstatus, Alter, dem individuellen Zeitpunktes der Erkankungsausbruch und dem Zeitpunkt des Therapiestartes sehr variabel.
Durch die mögliche Übertragbarkeit auf den Menschen, ist die Leptospirose-Impfung nicht nur wegen der hohen Sterblichkeit der Hunde, sondern auch für den Menschenschutz extrem wichtig. Haben Sie also immer den aktuellen Impfstatus Ihres Hundes im Blick.