Hyperthyreose der Katze

Die Schilddrüsenüberfunktion, also Hyperthyreose, ist eine häufig auftretende Krankheit bei Katzen. Besonders im Alter kommt die Schilddrüsenüberfunktion häufig vor.Bei der Erkrankung produziert die Schilddrüse zu viel von dem Schilddrüsenhormon T4, wodurch der Stoffwechsel deutlich schneller ist.Bei der Hyperthyreose nehmen die Tiere ab, obwohl sie normal bis mehr Futter zu sich nehmen. Der Pflegezustand ist meist reduziert, das Fell wirkt struppiger und glanzlos, die Haut kann schuppig werden. Auch das Putzverhalten der Katze kann nachlassen. Die Katzen können unruhiger, gereizter, nervöser bis aggressiver als sonst sein. Vermehrtes Trinken und vermehrter Urinabsatz können zusätzliche Symptome sein.In den meisten Fällen wird die Überproduktion an Schilddrüsenhormonen durch Veränderungen an beiden Schilddrüsenlappen verursacht. Es handelt sich um eine sogenannte adenomatöse Hyperplasie. Als zweite Hauptursache gibt es einzelne gutartige Tumore der Schilddrüse. Bösartige Tumore, die Karzinome, sind die seltenste Ursache für eine Hyperthyreose.Diagnostiziert wird die Hyperthyreose über eine Blutuntersuchung. Dabei wird getestet, wie viel T4, eines der Schilddrüsenhormone, ins Blut ausgeschüttet wurde. Dieser Wert ist bei einer nicht eingestellten Schilddrüsenüberfunktion deutlich zu hoch.Meist werden mehrere Blutparameter getestet, da beispielsweise auch eine Niereninsuffizienz, die auch oft bei älteren Katzen vorkommt, für den Gewichtsverlust verantwortlich sein kann. In der Regel leiten wir ein geriatrisches Profil ein, in dem neben der Schilddrüse unter anderem auch der Langzeitzucker, Nieren- und Leberwerte und ein Blutbild getestet werden. Wenn dieses Profil, wie wir raten, ab dem 8. Lebensjahr mindestens einmal jährlich überprüft wird, kann man hier manchmal schon Veränderungen feststellen, bevor die Symptome sichtbar werden. Neben der Blutuntersuchung empfehlen wir auch die Überprüfung des Blutdrucks, da ein zu hoher Blutdruck ebenfalls gerne bei Schilddrüsenüberfunktionspatienten vorkommt. Wenn die Diagnose der Hyperthyreose gestellt wurde, erfolgt in der Regel eine medikamentelle Therapie. Nach Beginn der Therapie müssen regelmäßig Blutkontrollen durchgeführt werden. Dabei wird überprüft, wie die Schilddrüse eingestellt ist und ob die Therapie angepasst werden muss. Die erste Blutuntersuchung wird bereits 3 Wochen nach Therapiebeginn gemacht. Weitere Untersuchungen werden individuell abgestimmt. Wenn die Blutergebnisse dann dauerhaft stabil bleiben und das Allgemeinbefinden der Katze gut ist, werden die Intervalle der Blutkontrollen länger. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit einer Radio-Jod-Therapie oder, in seltenen Fällen, eine Operation, bei welcher die Schilddrüse in Teilen oder komplett entfernt wird. Für beide Therapieoptionen ist aber zunächst eine weiterführende Diagnostik erforderlich. Dazu zählt unter anderem ein Ultraschall und eine Schilddrüsenszintigrafie.Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze eine Hyperthyreose haben könnte oder ähnliche Symptome zeigt, melden Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis.