Gesund durch den Sommer und die Hitze

hechelnder Hund unter einem Sonnenschirm

Der Sommer steht vor der Tür und damit auch die hohen Temperaturen. Da unsere Hunde nicht wie wir Menschen am ganzen Körper schwitzen können, sondern vor allem über das Hecheln überschüssige Wärme abgeben können, gibt es im Sommer einiges zu beachten. Schwitzen können Hunde nämlich nur an den Pfoten und das reicht nicht aus, um die Temperatur zu regulieren.

Es sollte immer genug frisches Wasser angeboten werden. Dabei sollten die Näpfe regelmäßig frisch aufgefüllt werden, um ausreichendes Trinken zu ermöglichen und die Bakteriendichte möglichst gering zu halten. In den hohen Temperaturen vermehren sich die Bakterien deutlich schneller als im Winter. Das Wasser darf Zimmertemperatur haben, zu kaltes Wasser kostet den Körper mehr Energie, da dieses im Körper erwärmt werden muss.

Futter sollte besonders an heißen Tagen eher in kleineren Portionen über den Tag verteilt gegeben werden. Wir Menschen fühlen uns in der Mittagshitze auch nicht nach einem Fünfgängemenü, weil der Verdau den Körper zusätzlich anstrengt.

Die Spaziergänge sollten möglichst auf die kühleren Stunden verlegt werden, sprich frühmorgens und spätabends. Dazwischen sollten nur kleine Runden zum Lösen erfolgen. Dabei können auch kühlere und schattige Orte gewählt werden, wie eine Runde durch den Wald. Bei Asphalt muss dringend darauf geachtet werden, dass dieser nicht zu heiß für die Pfoten ist. Das kann getestet werden, indem eine Hand auf den Boden gelegt wird. Wenn es sich in den ersten sieben Sekunden zu heiß anfühlt, ist es auch zu heiß für den direkten Kontakt der Pfoten mit dem Boden. Es können dabei sogar Brandblasen entstehen!

Von sportlichen Aktivitäten sollte den Tag über abgesehen werden, z.B. Fahrradfahren bei hohen Temperaturen. Es kann sehr leicht zu einer Überhitzung kommen und ein Hitzeschlag kann auch mit dem Tod einhergehen! Wenn doch mal eine Aktivität am Tag vorgenommen wird, bei der der Hund mitkommen soll, sollte unbedingt an ausreichend Wasser für zwischendurch gedacht werden, schattige Orte bevorzugt und am besten auch an Wasserstellen vorbeigegangen werden. Es baden zwar nicht alle Hunde gerne, aber es ist eine Möglichkeit den Körper herunterzukühlen, selbst dann, wenn nur die Pfoten im Wasser sind. Allerdings sollte bei Salzwasser darauf geachtet werden, dass es nicht getrunken wird, weil es zu Erbrechen und Durchfall führen kann und Wasserstellen mit Blaualgen sollten nicht nur von uns Zweibeinern, sondern auch von unseren Vierbeinern gemieden werden.

Um der Überhitzung etwas vorzubeugen, sollte auf die Fellpflege im Sommer besonders geachtet werden. Das gilt besonders für Tiere mit langem und dichtem Fell. Die lose Unterwolle kann rausgekämmt werden, in manchen Fällen ist auch das Scheren eine sinnvolle Option. Zum Abkühlen können Kühlmatten oder feuchte Handtücher angeboten werden. Auch kühlere Räume z.B. Keller oder Raum mit Klimaanlage sollten dem Tier zur Verfügung gestellt werden, auch beispielsweise Fliesen sind im Sommer häufig kühler und werden dem Teppichboden bevorzugt. Wenn das Tier draußen, z.B. im Garten, ist, müssen Schattenorte vorhanden sein, es können Planschbecken als Abkühlmöglichkeit angeboten werden und es sollte die Möglichkeit geben, sich nach drinnen zurückzuziehen (auch dabei immer an Wassernäpfe mit Frischwasser denken).

Eine Überhitzung kann, wie bereits erwähnt, zu einem Hitzeschlag führen. Besonders gefährdet sind dabei brachycephale Rassen wie Möpse, Französische Bulldoggen usw., weil diese bei normalen Temperaturen bereits ein Atmungsproblem haben. Die Kühlung über die Atemwege kann, vor allem bei Belastung, bei diesen Rassen schnell nicht mehr ausreichen.

Auch wenn ein nicht passender Maulkorb das Hecheln nicht richtig zulässt, kann dies zu einer schnellen Erhöhung der Körpertemperatur bei Stress und/oder Wärme führen.

Symptome einer Überhitzung sind starkes Hecheln, Apathie, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, rötlich bis bläuliche Schleimhäute, schnelle Herzfrequenz, Unruhe und Gleichgewichtsstörungen. In einem solchen Fall muss das Tier unverzüglich bei einer Tierarztpraxis oder Tierklinik vorgestellt werden (bitte denken Sie daran, vorher dennoch immer anzurufen, um sich anzukündigen).

Eine der größten Gefahren, neben zu hoher körperlicher Belastung, für einen Hitzeschlag, ist das Auto. Auch Tiere sollten, wie Kinder im Sommer, niemals im Auto gelassen werden, da sich dieses innerhalb von Minuten sehr stark aufheizt und sehr schnell eine gesundheitliche bis lebensbedrohliche Gefahr bedeutet. Beispielsweise ist bei einer Außentemperatur von 30°C nach einer halben Stunde im Auto bereits eine Temperatur von 46°C erreicht. Auch bei “nur” 20°C sind nach 30 Minuten bereits 36°C im Auto erreicht. Aufenthalte im Auto bei warmen Temperaturen sind demnach zu meiden.

Der Sommer ist auch die Zeit des Getreides und damit Zeit der Grannen. Diese holen wir jedes Jahr aus Tierohren, Augen und Wunden, weil die Grannen sich in die Haut gebohrt haben. Wenn möglich sollten diese Felder gemieden werden. Wenn das Tier ständig den Kopf schüttelt, nießt, lahmt oder ein Auge zukneift, sollte ein Tierarzt oder eine Tierärztin zu Rate gezogen werden. Ursache dafür können Grannen sein.