Die FLUTD heißt ausgesprochen feline lower urinary tract disease, also eine Erkrankung der Katze, die den unteren Harntrakt betrifft. Zu dem unteren Harntrakt gehören die Harnblase und die Harnröhre, die beim Kater in der Penisspitze enden. Mittlerweile wird die Erkrankung meist FIC genannt, kurz für feline idiopathische Cystitis, also eine Blasenentzündung der Katzen ohne bekannte Ursache.
Besonders gefährdet sind Kater, die als Hauskatzen gehalten werden und Übergewicht haben. Außerdem kann Stress ein auslösender Faktor sein.
Bei dieser Krankheit wird im schlimmsten Fall eine Stelle der Harnblase oder Harnröhre so blockiert, dass kein Urin mehr abfließen kann. Dadurch kann der Kater bzw. die Katze keinen Urin mehr absetzen, wodurch die Blase sehr groß wird.
Es handelt sich dabei um einen Notfall, da im schlimmsten Fall die Blase auch platzen kann. Außerdem können die Nieren durch den Rückstau des Harns kurzfristig oder langfristig beschädigt werden.
Die Tiere haben ein schlechteres Allgemeinbefinden und sie haben Bauchschmerzen. Häufig versuchen sie vergeblich Urin abzusetzen.
Jeder, der einmal dringend auf Toilette musste, kann sich ansatzweise diese Schmerzen und Dringlichkeit vorstellen. Daher ist in einem solchen Fall direkt Kontakt mit einer Tierarztpraxis oder Klinik aufzunehmen.
Die FIC beginnt aber auch schon bei häufigeren Urinabsatz in kleinen Mengen, blutigem Urin, vermehrtem Trinken und eben allem, was so zu einer Blasenentzündung dazu gehört. Das Thema Blasenentzündung finden Sie auch unter: https://www.tierarzt-muenzenberg.de/blasenentzuendung-bei-hund-und-katze/, hier geht es primär um den Fall einer Blockade.
In der Praxis angekommen wird das Tier zunächst klinisch untersucht. Dazu gehört die Allgemeinuntersuchung mit eingehenden Untersuchungen. So wird unter anderem das Herz abgehört, die Schleimhautparameter überprüft und besonders der Bauch palpiert, also abgetastet. Dabei kann bereits festgestellt werden, ob die Blase stark vergrößert ist. Wenn tatsächlich festgestellt wird, dass der Kater eine solche Blockade hat, wird je nach Ermessen des Tierarztes oder der Tierärztin ein Röntgenbild und/oder Ultraschall durchgeführt. Dabei kann ein Blasenstein ausgeschlossen oder diagnostiziert werden.
Zusätzlich sollte eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um
mindestens die Elektrolyte und die Nierenwerte zu messen. Die Nierenwerte geben Aufschluss, ob die Nieren bereits in Mitleidenschaft gezogen wurden oder nicht. Dadurch kann eine Infusionstherapie über mehrere Tage notwendig werden.Um die Blockade zu lösen muss das Tier in Narkose gelegt werden oder zumindest sediert werden, denn es wird ein Harnkatheter gelegt, der dafür sorgt, dass der Urin wieder über die Harnröhre aus der Blase abfließen kann. Der Katheter muss anschließend
für einige Zeit belassen werden, um eine erneute Blockade zu verhindern. Der entnommene Urin wird anschließend untersucht, um eine mögliche Ursachen wie Struvitkristalle oder eine bakterielle Beteiligung zu diagnostizieren und dementsprechend eine Therapie einzuleiten. Diese kann Antibiotika, ansäuernde Präparate, Schmerzmittel und Infusionstherapie
beinhalten. Langfristig kann auch auf spezielle Futtermittel, die bereits ansäuern und somit einer Kristall- und Steinbildung vorbeugen, umgestiegen werden und bei Übergewicht sollte dies reduziert werden. Stressfaktoren sollten möglichst minimiert werden und es sollten immer genug saubere Katzentoiletten zu Verfügung stehen, damit das Tier den Urin nicht einhalten will. Auch die Wasseraufnahme kann durch Feuchtfutter oder die Animation zum Trinken durch mehrere Trinkquellen wie auch Katzenbrunnen
forciert werden. Da einer Blockade durch Harnkristalle meist andere Anzeichen einer Blasenentzündung vorausgehen, sollte auch generell ein Augenmerk auf den Urinabsatz geworfen werden. Denn vermehrtes Absetzen oder häufige kleine
Mengen, vermehrte Wasseraufnahme, Blutbeimengungen im Urin oder Schmerzen des Tieres beim Wasserlassen, können solche Anzeichen sein.