FIV

Das Feline Immundefizit Virus (FIV) wird umgangssprachlich auch Katzen-AIDS genannt. Es handelt sich aber um ein anderes Virus als das, das bei Menschen AIDS auslöst (HIV – Humanes Immundefizienz-Virus).

Die Ansteckung erfolgt meistens bei Revierkämpfen, da sich die Tiere dabei beißen. Daher sind vor allem unkastrierte Kater betroffen. Die Katzen können sich aber auch durch Bluttransfusionen, bei Welpen über die Plazenta oder Muttermilch oder beim Deckakt anstecken (bei letzterem beißt der Kater dabei die Katze in den Nacken).

Die Symptomatik bei einer FIV infizierten Katze ist unspezifisch wie beispielsweise Fieber oder Durchfall, unterscheidet sich aber auch in den Phasen der Infektion. Das Virus befällt die T-Lymphozyten der Katzen, also bestimmte Leukozyten (weiße Blutkörperchen), die zum Immunsystem gehören.

Im Blutbild können sich Verschiebungen zeigen, die in einer bestimmten Kombination den Verdacht erzeugen, dass es sich um FIV handeln könnte. Spezifischer werden in Praxen oder Kliniken aber Schnelltests zum Nachweis verwendet. Wenn dieser positiv ausfällt, sollte ein PCR-Test mit Blut oder Gewebe folgen, damit die Infektion zweifelsfrei nachgewiesen werden kann.

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der AIDS-Phase liegen noch vier weitere Phasen.

In der ersten Phase schwellen meist die Lymphknoten an, die Katze kann Durchfall und leichtes Fieber bekommen. Außerdem ist das weiße Blutbild häufig in dieser Zeit verändert. Diese Phase kann von Tagen über Monate bis Jahre lang dauern und ist sehr individuell. Anschließend macht die Katze Monate bis Jahre lang einen gesunden Eindruck.

Es folgt eine weitere Phase in welcher die Lymphknoten erneut anschwellen können, es zu Arthritis (Gelenksentzündungen), Inappetenz, Gewichtsabnahme oder Fieberschüben kommen kann. Diese kann von Wochen bis Monate andauern.

In der vierten Phase können chronische Magen-Darm-Probleme, Beschwerden der Atemwege, dauerhaft geschwollene Lymphknoten und Stomatitis (die Entzündung der Mundschleimhaut) auftreten. Zusätzlich haben die betroffenen Katzen häufig bakterielle Sekundärinfektionen, da das Immunsystem stark geschwächt ist durch das Virus und so können weitere Krankheitserreger den Körper leichter angreifen. Diese Phase kann Monate bis ein Jahr lang sein.

Die letzte Phase entspricht symptomatisch der vierten Phase, allerdings ist das Immunsystem so stark geschwächt, dass die Tiere durch weitere Infektionen oder auch den großen Gewichtsverlust sterben können.

Aktuell ist FIV noch nicht heilbar. Lediglich die Bakterien, die gegebenenfalls eine Sekundärinfektion verursachen, können durch Antibiotika bekämpft werden. Ob eine medikamentöse Unterstützung des Immunsystems sinnvoll ist, ist umstritten, da das Immunsystem in Form der T-Lymphozyten selbst betroffen ist.

Besonders wichtig ist allerdings, dass infizierte Katzen nicht mehr rausgehen sollten, um andere Katzen nicht zu gefährden.