Durchfall

Der Durchfall bei Hunden kann viele verschiedene Ursachen haben: von Parasitenbefall wie Giardien oder Würmer, Unverträglichkeiten (Allergien) über Magen-Darm-Infekte oder Infektionskrankheiten (z.B. Parvovirose).

Auch die Art des Durchfalls kann sich stark unterscheiden je nachdem, welche Ursache zu Grunde liegt. Bei Giardienbefall tritt er zum Beispiel häufig nicht durchgehend, dafür aber alle paar Wochen immer wieder auf und kann schleimig und/ oder blutig sein. Bei anderen Ursachen kann die Konsistenz von weich bis wässrig sein und die Farbe kann stark variieren.

Besonders gefährlich wird Durchfall, wenn er sehr wässrig ist und mit Erbrechen einher geht. Denn dann verliert der Körper besonders viel Flüssigkeit und es kann schnell ein Kreislaufproblem entstehen. An dieser Stelle kann manchmal sogar eine Infusion nötig werden. Sie können zuhause selbst die Schleimhautparameter Ihres Hundes beurteilen, indem Sie eine Lefze hochziehen. Die Schleimhaut sollte rosa und feucht (nicht blass und pappig) sein. Außerdem können Sie leicht auf die Schleimhaut drücken, damit die Farbe (das Blut) weg geht. Sobald Sie loslassen, sollte die Stelle sofort, maximal in zwei Sekunden, wieder vollständig rosa sein. Dies ist die Kapilläre Rückfüllzeit- ein Parameter für die allgemeine Kreislaufsituation. Wenn das Blut länger als zwei Sekunden braucht, um in die Kapillaren der Schleimhaut zu gelangen, hat Ihr Hund ein Kreislaufproblem.

Bei Futtermittelallergien gibt es viele verschiedene Reaktionen des Körpers, zum Beispiel Juckreiz, Ohrenentzündungen, Durchfall, Analbeutelprobleme usw. Wenn der Verdacht auf eine Futtermittelunversträglichkeit besteht, sollte eine Ausschlussdiät über mindestens sechs bis acht Wochen gemacht werden. Da bei Unverträglichkeiten der Körper fast immer auf die Proteinquelle im Futter reagiert kann beispielsweise nur eine Proteinquelle gefüttert werden, die das Tier zuvor noch nie bekommen hat. Dadurch reduziert sich die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion. Eine weitere Möglichkeit ist die Fütterung von speziellen Diäten, bei welchen die Proteinquellen hydrolisiert, also klein gespalten, sind. Durch die sehr kleine Größe der Proteine kann das Immunsystem diese häufig nicht mehr als Auslöser für die Allergie identifizieren.

Je nach der vermuteten Ursache kann eine symptomatische Anbehandlung ausreichen oder weitere Diagnostik erforderlich werden. Mit einer Sammelkotprobe (mit kleinen Proben von mindestens drei verschiedenen Kothaufen) lassen sich beispielsweise Giardien- und Parvovirosetests oder auch Untersuchungen auf Endoparasiten bei uns in der Praxis machen. Für weitere Untersuchungen kann der Kot auch in ein externes Labor geschickt werden.

Als Therapie gibt es verschiedene Maßnahmen. Je nachdem wie schlimm der Durchfall ist bzw. ob und welche anderen Symptome dazukommen, kann das Füttern von Schonkost schon ausreichen. Dazu zählt beispielsweise Moro´sche Möhrensuppe oder gekochtes Hühnchen mit matschig gekochtem Reis (jeweils ungewürzt). Prinzipiell sollte ein Tier mit Durchfall mehr trinken, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.

Wir geben nach einer Untersuchung zur Therapie auch gerne Pasten oder Tabletten mit Pro- / und Präbiotika (um die Darmflora zu unterstützen), Mittel zum Eindicken des Kots und Mittel zur Linderung von Bauchschmerzen mit. Dies unterscheidet sich je nach Symptomatik, klinischer Untersuchung, möglicher Applikationsform usw.

Wenn Ihr Tier mehrere Tage an Durchfall leider oder dieser mit anderen Symptomen auftritt, er immer wieder vorkommt, besonders stark ist oder Sie unsicher sind, stellen Sie Ihr Tier einem Tierarzt vor.