Blasenentzündung bei Hund und Katze

Eine Blasenentzündung (Cystitis) ist bei Hunden und Katzen nicht selten und genauso wie beim Menschen sehr unangenehm.

Sie zeigt sich durch häufigen, teilweise unkontrollierten Harnabsatz, kleine Mengen Urin trotz Pressen, Schmerzen und übelriechenden, teilweise blutigen Urin.

Es gibt verschiedene Ursachen einer Blasenentzündung. Häufig sind dabei zum einen pH-Veränderungen oder Bakterien. Generell ist Stress ein zusätzlicher Faktor, der unter anderem für Blasenentzündungen anfälliger machen kann.

Der normale pH-Wert des Urins liegt zwischen 5 und 6 und ist damit sauer. Durch eine Veränderung hin zum alkalischen Bereich können Kristalle ausfallen. Diese reizen die Blasenwand, wodurch eine Entzündung entsteht und der Urin häufig blutig wird. Außerdem können sich Kristalle verklumpen und im schlimmsten Fall zu einem Stein werden. Je nach Größe kann ein solcher Stein auch zum Verschluss der Harnwege führen, was ein sehr großes Problem darstellt, denn das Tier kann kaum oder gar keinen Urin mehr absetzen – ein dringender Notfall! Wenn Ihr Tier also versucht Urin abzusetzen, aber nichts kommt, sollten Sie es besonders schnell einem Tierarzt vorstellen. Um einen solchen lebensbedrohlichen Zustand zu vermeiden, sollte ein Tier mit Urinabsatzproblemen daher früh einem Tierarzt vorgestellt werden, damit auch früh Maßnahmen eingeleitet werden können. Besonders bei Katzen und Katern machen Kristalle häufig Probleme.

Bakterien hingegen gelangen meist von den Genitalien über die Harnwege in die Blase, wo sie sich vermehren. Dieses Wachstum kann zum Beispiel durch Zucker im Urin bei Tieren mit diabetes mellitus noch bestärkt werden. Wenn eine bakterielle Cystitis nicht behandelt wird, können die Bakterien im schlimmsten Fall bis zu den Nieren steigen und eine Nierenbeckenentzündung verursachen.

Natürlich gibt es auch andere, seltenere Ursachen für Blasenentzündungen wie Viren, Pilze, Tumore der Blase oder der Harnwege, angeborene Fehlbildungen und Infektionen durch ein geschwächtes Immunsystem (beispielsweise durch andere Krankheiten).

Wenn es ein Problem mit dem Urinabsatz gibt, untersuchen wir zunächst den Patienten und anschließend den Urin bei uns im Labor. Dazu machen wir zunächst einen sogenannten Harnstatus. Dieser beinhaltet einen Stick, der uns unter anderem anzeigt, wo der pH-Wert liegt, ob Erythrozyten (rote Blutkörperchen) im Urin sind, ob Glucose im Urin ist (das kann für Diabetes mellitus sprechen) usw. Außerdem bestimmen wir die Dichte des Urins und betrachten zentrifugierten Urin unter dem Mikroskop. Dort werden unter anderem Kristalle und Bakterien sichtbar. Je nach Befund wird dann eine Therapie eingeleitet. In manchen Fällen müssen wir neben des Harnstatus noch weitere Untersuchungen einleiten, wenn beispielsweise Werte für eine Niereninsuffizienz sprechen oder Glucose im Urin einen Hinweis auf Diabetes liefert. Der Urin sollte nach einer Therapie oder bei wiederauftretenden Problemen auf jeden Fall überprüft werden. Wenn tatsächlich ein Harnstein in der Blase ist, ist es möglich, dass er chirurgisch entfernt werden muss. Auch ein Ultraschall der Blase (und Nieren) ist eine weitere Möglichkeit zur Diagnostik.

Manchmal, wenn das Auffangen des Urins nicht möglich ist oder wir für eine bakteriologische Untersuchung Urin ohne Umweltkeime benötigen, müssen wir in der Behandlung steril Urin entnehmen, indem wir die Harnblase punktieren.

Zur Therapie können wir bei Struvitkristallen aufgrund eines erhöhten pH-Wertes, verschiedene Präparate zur Ansäuerung füttern, wodurch sich die Kristalle auflösen. In manchen Fällen, wenn dies nicht ausreicht, muss auf ein spezielles Futter umgestellt werden, damit ein durchgehend normaler Urin erreicht werden kann, allerdings sollte eine solche Umstellung immer mit einem Tierarzt abgeklärt sein. Bei Bakterien wird ein Antibiotikum eingesetzt.

Zusätzlich ist ein entzündungshemmendes Schmerzmittel (NSAID) meist sinnvoll, um erstens die Entzündung zu bekämpfen und zweitens, da eine Blasenentzündung sehr schmerzhaft sein kann.

Sollte Ihr Tier Symptome einer Cystitis zeigen, sollten Sie es zeitnah einem Tierarzt vorstellen.