Bindehautentzündung

Es gibt viele verschiedene Ursachen für Bindehautentzündungen (Konjunktivitis). Bei Hundewelpen tritt sie häufig auf, denn das Immunsystem muss sich erstmal mit den Umweltkeimen auseinander setzen. Andere Ursachen sind Reizung des Auges durch äußere Einflüsse wie Dreck oder Wind, Infektionen durch Bakterien oder Viren und allergische Reaktionen. Auch andere Krankheiten können für eine sekundäre Konjunktivitis sorgen.
Eine Bindehautentzündung kann sich durch gerötete Augen, Juckreiz, verstärkten Tränenfluss und Schwellung der Lider zeigen. Bei einer Konjunktivitis können Sie prinzipiell mit Tränenersatzflüssigkeit (also Augentropfen ohne Wirkstoffe wie Antibiotika und Cortisone) helfen. Diese kann mehrfach täglich (je häufiger desto besser, also mindestens 3x, gerne auch 5x täglich) in die Augen getropft werden. Eine solche Tränenersatzflüssigkeit findet man unter anderem in Apotheken.
Sollte aber möglicherweise eine Verletzung der Hornhaut vorliegen, zum Beispiel verursacht durch Äste, Dornen oder Krallen, so sollte das Tier in einer Tierarztpraxis  vorgestellt werden. Denn eine solche Augenverletzung kann schnell schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht behandelt wird. So kann es im schlimmsten Fall zur Erblindung des Tieres oder auch zum Verlust des Auges führen. Wenn das Tier das Auge zukneift, sollte in jedem Fall ein Tierarztbesuch stattfinden, denn dies sind Hinweise für starke Schmerzen. Denn auch bei den Tieren zählen die Augen zu den schmerzempfindlichsten Körperstellen des Körpers. Außerdem können wir, wenn es benötigt, wird andere Augentropfen oder -salben verschreiben, die Cortisone, Antibiotika oder andere Wirkstoffe enthalten können.

Bei der Untersuchung bei uns in der Praxis haben wir verschiedene Möglichkeiten die Augen zu untersuchen. Dazu können wir unter anderem Fluorescein-Proben machen. Dabei geben wir eine anfärbende Lösung in die Augen, die mit Schwarzlicht Hornhautdefekte sichtbar machen kann, denn die Lösung sammelt sich an verletzte Stellen an und wird durch die Probe sichtbar. Auch kann man dadurch prüfen, ob die Tränennasenkanäle durchgehend sind, da die Flüssigkeit im Normalfall aus der Nase wieder abläuft. Wenn ein solcher Kanal verstopft ist, kann die Flüssigkeit nicht ablaufen.
Als weitere Diagnostik können wir mit Hilfe von betäubenden Augentropfen und einer Pinzette hinter das dritte Augenlid schauen. Manchmal sieht man dann eine unebene Struktur, die beim gesunden Auge ganz glatt sein sollte. Solche Follikel sind zum Beispiel bei Junghunden sehr häufig zu sehen. Außerdem gibt es über den Schirmer-Tränen-Test die Möglichkeit herauszufinden, ob das Tier zu wenig Tränenflüssigkeit produziert, also die Augen zu trocken sind. Dies kann einseitig oder beidseitig auftreten.
Je nach Ausprägung der Entzündung und dem Leidensdruck der Tiere sollte dann die Therapie angepasst und gewählt werden.

Prinzipiell ist es immer sinnvoll auf Nummer sicher zu gehen und zum Tierarzt/ zur Tierärztin zu gehen, wenn es ein Problem mit den Augen gibt, da sie sehr empfindlich sind und leicht Folgeschäden erleiden können. Dies ist auch unabhängig von der Tierart, ob Hund, Katze oder Kleinsäuger.