Aktuelle Information zur Leptospirose beim Hund

Wie beim Menschen, gibt es auch beim Tier eine Expertenkommission, die sich mit den jeweiligen Erkrankungen, gegen die wir impfen können beschäftigt. Diese sogenannte „Ständige Impfkommission Veterinärmedizin“ erarbeitet Leitlinien und spricht Empfehlungen speziell für den Einsatz von Impfstoffen beim Tier aus (StiKo Vet).
Ganz aktuell ist eine neue Empfehlung zur Impfung gegen die Leptospirose des Hundes herausgegeben worden.
Die Leptospirose (auch Stuttgarter Hundeseuche genannt) ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung. Die infizierten Hunde bekommen Fieber, stellen das Essen ein und erbrechen häufig. Meist betrifft die Erkrankung die Nieren, so dass die Hunde gesteigerten Durst und vermehrten Harnabsatz zeigen; bei einer Blutuntersuchung ist dann ein Nierenversagen festzustellen. Aber auch andere Organe wie die Leber, Magen-Darm-Trakt und Lunge können betroffen sein. Ein Drittel der Hunde überlebt diese Infektion nicht (Quelle).
Leptospiren kommen in wildlebenden Nagetieren (z. B. Mäusen und Ratten), sowie Wildschweinen vor. Diese Tiere scheiden die Bakterien mit ihrem Urin aus, so dass vor allem stehende Gewässer wie Pfützen und Seen kontaminiert sein können. Vor allem das Trinken des kontaminierten Wasser, aber auch das Baden darin, stellen hier die Hauptgefahrenquelle für den Hund dar (Quelle). Wichtig ist zu wissen, dass die Leptospirose eine Zoonose ist, eine Erkrankung also, die auch auf den Menschen übertragen werden kann.
Die StiKo Vet hat das in der Tierarztpraxis Münzenberg bereits seit 2 Jahren praktizierte Schema der Leptospirose-Impfung nun allgemein als Empfehlung herausgegeben: sie rät dringend dazu, jeden Hund gegen die vier verschiedenen Stämme der Leptospirose zu impfen. Bisher war es üblich gegen zwei, manchmal auch gegen drei Stämme zu impfen. Weiterhin wird empfohlen, dass die erstmalige Impfung gegen die vier Leptospiren-Arten nach drei Wochen nachgeimpft (= grundimmunisiert) werden sollte. Dies gilt auch für den Fall, dass die letzte Impfung gegen die Leptospirose mehr als 18 Monate zurück liegt.
Achten Sie also bei dem Blick in den Impfausweis Ihres Lieblings darauf, wann die nächste Impfung fällig ist und fragen Sie Ihre Tierärztin, ob Ihr Hund gegen die vier Stämme der Leptospirose geimpft ist.
Mehr Infos erhalten Sie bei uns in der Praxis, unter Stellungnahme zur Immunisierung von Hunden gegen die Leptospirose, unter leptospirose-hund.de und bei dem Tierärzteverband.