Mykoplasmose der Ratte

Mykoplasmen sind Bakterien, die bei Ratten häufig den Atemtrakt befallen. Infizierte Tiere müssen nicht zwangsläufig auch Symptome zeigen, aber wenn das Immunsystem des Tieres geschwächt ist, bricht die Erkrankung häufig aus. Häufig wird ein Schnupfen mit vermehrtem Nasenausfluss und Niesen sichtbar, verstärkte Atemgeräusche wie Röcheln oder Pfeifen, es kann zur Lungenentzündung kommen bis zu einer Atemnot. Daher kann die Mykoplasmose unbehandelt auch mit dem Tod der erkrankten Ratte einhergehen. Auch unspezifischere Symptome können das verschlechterte Allgemeinbefinden der Ratte zeigen zum Beispiel in Form von struppigem Fell, vermindertem Appetit und Gewichtsverlust. Zusätzlich kann es zu rotbräunlichem Augenausfluss kommen. Diese Flüssigkeit stammt aus den Harderschen Drüsen am Auge der Ratte. Normalerweise wird diese Flüssigkeit durch Putzen im Fell verteilt, durch das schlechte Allgemeinbefinden wird das Putzverhalten aber deutlich reduziert. Hierbei handelt es sich aber nicht um Blut, auch wenn sich die Farbe der Flüssigkeiten ähnelt.

Neben dem Atemtrakt kann sich auch eine Mittelohrentzündung entwickeln, die zu Gleichgewichtsstörungen und einer Kopfschiefhaltung führt, dies ist aber bei einem bereits weit fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung der Fall.

Mykoplasmen können auch den Genitaltrakt befallen. Daher können sie die Fruchtbarkeit reduzieren bis zur Unfruchtbarkeit, für kleinere Würfe sorgen oder Aborte verursachen.

Die Übertragung kann von einem infizierten Muttertier auf ihre Welpen bereits im Mutterleib erfolgen oder die Bakterien werden durch die Luft und Umgebung übertragen. Begünstigende Faktoren, dass eine infizierte Ratte auch erkrankt sind unter anderem Stress, eine falsche Ernährung, Zugluft, weitere schlechte Haltungsbedingungen und eine zusätzliche Infektion mit der das Immunsystem zu kämpfen hat.

Die Diagnose wird entweder als Verdachtsdiagnose gestellt oder per Abstrich der Nasenschleimhaut. Die Bakterien können aber schwierig anzuzüchten sein und eine Probenentnahme ist ebenfalls nicht einfach.

Zur Therapie gehört eine mindestens 10 Tage lange Antibiotikagabe eines, manchmal auch mehrerer Antibiotika in Kombination. In manchen Fällen ist eine Therapie aber nicht ausreichend und nicht mit einer adäquaten Lebensqualität vereinbar, weshalb manche betroffenen Ratten auch euthanasiert werden müssen.